An der ersten Tagung zu den gemeinsamen Empfehlungen für die ausserfamiliäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen der SODK und der KOKES blieben einige Fragen offen. In loser Folge werden diese hier beantwortet:

Wie das Pflegeverhältnis wahrgenommen wird, beginnt schon mit der Sprache. «Ausserfamiliär» scheint auch für ein Kind, das in der Pflegefamilie lebt, nicht ganz stimmig. So wird zwar die Herkunftsfamilie richtigerweise sehr ernst genommen, aber wie steht es mit der Pflegefamilie, bei der das Kind ja nun seinen Lebensmittelpunkt hat?

Jacqueline Sidler (stv. Amtsleiterin Kantonales Jugendamt Bern): Je nach Pflegeverhältnis (Langzeitunterbringung, Wochenunterbringung und Krisenunterbringung) hat das Kind verschiedene Lebensmittelpunkte. Wichtig scheint mir, dass vom Begriff «Fremdplatzierung» abgesehen wird. «Fremd» ist häufig nicht aus Sicht der Kinder gedacht und «Platzierung» ist ein autoritärer Akt und ignoriert den Partizipationsgedanken. Provokativ sage ich jeweils: Ein Hund wird platziert und nicht ein Kind.

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