Abgeschlossene Projekte
Care Leaver Support
Kinderrechtliche Versorgung fremdplatzierter Kinder
PACH in der Westschweiz
Rechercheauftrag vom Kanton Schaffhausen
Ausstellung Adoption
Adoption im Inland
Ratgeber – Neuauflage
Vertrauliche Geburt
Forschungsbedarfsanalyse
Minderjährige Flüchtlinge
Bestandesaufnahme
Rückkehrprozesse
Verletzbar durch erworbene Elternschaft
Pflegefamilien und Heimplatzierungen
Care Leaver Support
Das Projekt «Careleaver Bündnis Zürich», welches im Laufe des Projekts in «Careleaver Support Zürich» umbenannt wurde, soll die soziale Integration von jungen Menschen aus der Kinder- und Jugendhilfe fördern. Studien zeigten, dass diese Gruppe im Vergleich zu Gleichaltrigen aus Herkunftsfamilien oft vor größeren Herausforderungen beim Übergang ins Erwachsenenleben stand.
Der Careleaver Support entwickelte unter Einbezug von Care Leavern ein Starter-Paket, das den jungen Erwachsenen beim Übergang aus der Institution oder Pflegefamilie unterstützt. Es bietet nicht nur eine Vielzahl von Angeboten für junge Erwachsene, sondern enthält auch ein erklärendes Schreiben für Pflegeeltern und Bezugspersonen. Es enthält Gutscheine, eine Liste von Dienstleistern und regionalen Unternehmen sowie Informationen über Netzwerke vor Ort und digitale Tools von hilfreichen Organisationen. Während des Projekts wurde das Starterpaket kontinuierlich mit neuen Angeboten ergänzt. Zusätzlich zur physischen Version wurde eine Homepage erstellt, die einen einfachen Zugang zu allen Angeboten bietet.
Rose Burri, Präsidentin des Vereins Careleaver Schweiz, leitete das Projekt, unterstützt von Integras, ZHAW und PACH als Steuergruppe. Die Projektträgerschaft lag bei PACH. Aufgrund des erfolgreichen Pilotprojekts und seiner Bedarfsgerechtigkeit plant der Verein Care Leaver Schweiz gemeinsam mit PACH, Integras und der ZHAW, das Projekt langfristig im Kanton Zürich fortzuführen und ähnliche Angebote für weitere Regionen der Deutschschweiz bereitzustellen.
Kinderrechtliche Versorgung fremdplatzierter Kinder
In der Schweiz leben fast 20’000 Kinder in Pflegefamilien und Heimen. Aufgrund der klinischen Erfahrung und einer Pilot-Umfrage bei Schweizer Kinderärztinnen und -Ärtzen gab es Hinweise dafür, dass ein beträchtlicher Teil dieser Kinder kinderärztlich unterversorgt ist. Aus diesem Grund haben die medizinischen Fachgesellschaften Pädiatrie Schweiz, die Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (SGKJPP) und das Kollegium für Hausarztmedizin (KHM) zusammen mit der Konferenz für Kindes und Erwachsenenschutz KOKES und unter Beizug von weiteren Fachgesellschaften, Organisationen und Expertinnen Best Practice Empfehlungen zur gesundheitlichen Versorgung von ausserfamiliär untergebrachten Kindern und Jugendlichen ausgearbeitet. PACH unterstützte das Projekt in allen Etappen mit Fachwissen.
Die Empfehlungen sollen den verantwortlichen Behörden (KESB), Versorgern (Beistandspersonen, Vormunden), Bezugspersonen (Heimerziehende, Pflegeeltern, Herkunftsfamilien) und behandelnde Ärztinnen und Ärzten sowie therapeutischen und schulischen Fachpersonen von ausserfamiliär untergebrachten Kindern und Jugendlichen einen Orientierungsrahmen bieten. Mehr dazu lesen: HIER
PACH in der Westschweiz
In unserer Evaluation wurden die Bedürfnisse der Fachkräfte identifiziert, die im Bereich der Platzierung bei Pflege- oder Adoptivfamilien tätig sind. Wir konnten ein ein deutliches Interesse an massgeschneiderten Schulungen und Veranstaltungen, einschliesslich rechtlicher Fragen feststellen. PACH beabsichtigt, ein solches Angebot zu schaffen. Ebenfalls wird die Möglichkeit von Online-Angeboten wie Zoom-Erfahrungsaustausch in Betracht gezogen, abhängig von unseren verfügbaren Ressourcen.
Die jährlich durchgeführte Fachtagung «Schweizer Forum Kinder- und Jungendhilfe», welche PACH zusammen mit Integras jährlich durchführt, wurde auch 2023 wieder zweisprachig angeboten. Rund ein Viertel der Teilnehmenden waren Fachleute aus der Westschweiz. Dies zeigt einen deutlichen Bedarf an Vernetzung und Weiterbildung aus der Romandie. Das NETZSpezial 2023 wurde in einer online-Version auf Französisch übersetzt. Das Projekt zeigte uns, dass es wichtig ist, mit Fachpersonen aus der Romandie im Dialog zu bleiben und Kinder zu erreichen, indem wir den Behörden, Fachleuten und Pflegefamilien zu fachspezifischem Wissen verhelfen.
Rechercheauftrag vom Kanton Schaffhausen
PACH hat im Jahr 2022 im Auftrag des Kantons Schaffhausen einen Kurzbericht erstellt und ent-sprechende Empfehlungen abgegeben zu der Fragestellung, wie viele Ressourcen im Kanton für die Bewilligung und Aufsicht von Tages- und Pflegefamilien benötigt werden.
Dafür hat PACH die rechtlichen Grundlagen des Kantons analysiert, eine kleine Recherche bei an-deren Kantonen durchgeführt und entsprechende Empfehlungen für die Umsetzung gemacht. Für die Empfehlungen für die inhaltliche Umsetzung der Bewilligungs- und Aufsichtspflicht stützte sich PACH unter anderem auf die gemeinsamen Empfehlungen der SODK und KOKES zur ausser-familiären Unterbringung von 2020 sowie die Richtlinien für Tagesfamilienorganisationen von Kibesuisse von 2021.
Ausstellung Adoption
Vom 27. Oktober bis 27. November fand in der Photobastei Zürich die Ausstellung «Wer bin ich? – Adoption im Wandel» statt. Die einfühlsamen, eindringlichen Fotografien von Carmela Harshani Odoni bildeten den Kern der Ausstellung. Während des Monats fanden verschiedene Veranstaltungen statt: Lesungen von Liz Sutter, Eric Breitinger, Anna Six und Seraina Sattler und Regula Brühwiler-Giacometti, verschiedene Podien und Filmabende.
Adoption im Inland
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Schweizerische Adoptionspraxis im Zuge rechtlicher und gesellschaftlicher Veränderungen stark gewandelt, wurde aber nie beforscht. Über Hintergründe und Effekte der Entscheidungsfindungen in und Begleitung von Adoptionsverfahren ist bis heute nur wenig bekannt. Im Rahmen dieses vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Projekts «Inlandsadoption in der Schweiz. Kontinuitäten, Wandel und Wirkung von unumkehrbaren Familienplatzierungen im 20. und 21. Jahrhundert» untersuchten PACH und die ZHAW Soziale Arbeit, Institut für Kindheit, Jugend und Familie, die schweizerische Adoptionsgeschichte. Das Projekt dauerte von März 2019 bis März 2022 und widmete sich übergeordnet folgenden zwei Hauptfragen: Wie wurden Inlandsadoptionen in der Schweiz zwischen 1940 und 2000 begründet und umgesetzt? Was hat sich verändert und was nicht? Wie haben sich die Adoptionspraxen auf die Biografien adoptierter Kinder und leiblicher Eltern ausgewirkt?
Hierfür sichteten die Forschenden einerseits Aktenbestände in Adoptionsarchiven der Deutsch- und Westschweiz. Diese wurden bis anhin noch kaum erschlossen. Dabei interessierten u.a. Abläufe, Begründungen und die Sichtweisen auf Bedingungen, Aufwachsen und Familie sowie auf Elternschaft und Kindheit. Andererseits wurden insgesamt 60 biografisch-narrative Interviews mit Betroffenen geführt. Hier interessierte, wie die damalige Adoptionspraxis sowie gesetzliche und gesellschaftliche Veränderungen von den betroffenen Menschen erfahren wurden und wie sie sich auf das weitere Leben ausgewirkt haben.
Ratgeber – Neuauflage
Die Publikationen «Handbuch Pflegekinder. Aspekte und Perspektiven» und «Ratgeber für Verwandten-Pflegeeltern. Oder solche die es werden wollen» wurden durch PACH von den Vorgängerorganisationen übernommen. Um allen von Pflegeverhältnissen Betroffenen schnellen, einfachen und umfassenden Zugang zum aktuellen Wissensstand zu ermöglichen, hat PACH die zwei Publikationen zum «Kinder in Pflegefamilien – ein Ratgeber» vereint, aktualisiert und digitalisiert, um ihn vorerst auf Deutsch online auf unserer Webseite zugänglich zu machen. Damit kann sichergestellt werden, dass alle von Betroffenen Rat und Unterstützung gemäss dem gegenwärtigen Wissensstand finden. Gleichzeitig kann diese neue und digitalisierte Auflage dazu genutzt werden, um die Gestaltung an das neue Erscheinungsbild von PACH anzupassen. So kann PACH als gesamtschweizerische Organisation einheitlich nach Aussen auftreten.
(Mit-)Finanzierung: Paul Schiller Stiftung, Stiftung Kastanienhof
Vertrauliche Geburt
Bei der vertraulichen Geburt bringt eine Mutter, die ihr Kind nicht behalten möchte oder kann, ihr Kind im Spital zur Welt und gibt ihre Personalien an. Diese werden vom Spital und den Behörden aber vertraulich behandelt. So können das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft und die medizinische Versorgung von Mutter und Kind gewährleistet werden.
Damit die Mütter sich für diese Variante der Geburt entscheiden können, müssen sie über die vertrauliche Geburt Bescheid wissen. Deshalb hat PACH erforscht, wie die kantonalen Spitäler bei einer vertraulichen Geburt vorgehen und welche Erfahrungen sie damit bisher gemacht haben. Im Forschungsbericht finden Sie die aktuellen Resultate. PACH ist ausserdem daran, ein Projekt auszuarbeiten, um die Empfehlungen gemeinsam mit der Praxis umzusetzen.
Forschungsbedarfsanalyse Pflegekinderhilfe
Welche Bereiche der Pflegekinderhilfe sind noch zu wenig erforscht, um in der Praxis das Wohl der Pflegekinder zu sichern? Welche Fragen stellen sich Betroffene, aber auch Fachpersonen? Damit haben sich Integras und PACH in den Jahren 2020/2021 im Rahmen des Projekts «Pflegekinder – next generation» intensiv auseinandergesetzt. Die aktuellen Bedürfnisse verschiedenster Zielgruppen sind in der Forschungsbedarfsanalyse beschrieben.
Zudem hat Prof. Dr. Klaus Wolf Vorschläge für einige zielgerichtete Forschungsprojekte formuliert, aus welchen drei grosse Projekte hervorgehen. Hier finden Sie alle Berichte.
Minderjährige Flüchtlinge in Pflegefamilien
Praxisbeispiele aus den Kantonen Baselland, Neuchâtel, Solothurn, Bern und Appenzell Ausserrhoden
2017 flüchteten mehr als 700 Kinder und Jugendliche in die Schweiz – alleine, ohne Begleitung Erwachsener. Wie es den Kinderflüchtlingen hier geht, und welche Auswirkungen es auf ihre Biografie und Integration hat, wie sie nach ihrer Ankunft in der Schweiz untergebracht und betreut werden, dazu weiss man hierzulande jedoch noch nicht viel. Mit diesem Forschungsprojekt hat PACH dazu beitragen, diese Lücke zu schliessen.
Zwischenbericht aus Sicht von Fachpersonen (Seiterle 2019)
Bestandesaufnahme: Wie viele Pflegekinder leben in welchen Pflegeverhältnissen in der Schweiz?
Wie viele Autos auf unseren Strassen fahren, sagt uns regelmässig das Bundesamt für Statistik. Wie viele Pflegekinder es in der Schweiz gibt, wissen wir allerdings nicht genau – es gibt keine gesicherten aktuellen Zahlen. Ein grosses Versäumnis, findet PACH. So haben wir in Zahlen und Fakten zu Pflege- und Heimkindern in der Schweiz erhoben, zum Beispiel zu den Pflegeverhältnissen, in denen sie leben. Denn der Pflegekinderbereich in der Schweiz ist geprägt von einer Vielfalt verschiedenster Formen und Organisationen von Pflegeverhältnissen.
«Das Wohl der Pflege- und Adoptivkinder» von Nicolette Seiterle, wissenschaftliche Mitarbeiterin PACH, (erschienen in «Sozial Aktuell» 11/18)
«Pflegekinderhilfe in der Schweiz: Aktuelle Zahlen und Strukturen» von Nicolette Seiterle, wissenschaftliche Mitarbeiterin PACH (erschienen im Magazin «Forum Erziehungshilfen» 5/17)
Bestandesaufnahme 2017
Rückkehrprozesse Pflegekinder zu ihren Herkunftseltern
Unter welchen Voraussetzungen können/dürfen/müssen Pflegekinder zu ihren leiblichen Eltern zurückkehren? Zu dieser Frage fehlen in der Schweiz weitgehend wissenschaftliche Studien. Es ist ausserdem kaum Wissen darüber vorhanden, welche Haltungen bezüglich einer Rückkehr in der Fachwelt vertreten sind, und wie Fachpersonen des Pflegekinderbereichs zur jetzigen Gesetzeslage stehen. PACH hat mit dieser Studie mehr Wissen zum Thema Rückkehrprozesse generiert.
Verletzbar durch erworbene Elternschaft
Dass und wie Kinder durch ihre Eltern leiden, ist bekannt und erforscht. Im Zusammenleben von Kindern und Eltern können aber auch die Eltern emotional verletzt werden. Das ist ein wenig thematisiertes, eher tabuisiertes Thema, das Yvonne Gassmann im Rahmen ihrer damaligen Tätigkeit bei der Pflegekinder-Aktion Schweiz untersucht hat.
Modalitäten erworbener Elternschaft von Yvonne Gassmann.
Pflegefamilien und Heimplatzierungen
«Der Prozess der Hilfeplanung und seine Auswirkungen auf die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Familien»: Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Kindheit, Jugend und Generationenbeziehungen im gesellschaftlichen Wandel» (NFP 52) des Schweizerischen Nationalfonds durchgeführt. An der Längsschnittstudie beteiligt waren die damalige Pflegekinder-Aktion Schweiz (heute PACH), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen, Studienbereich soziale Arbeit, und die Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime.
Die Zusammenfassung der Forschungsergebnisse
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Mehr zum Nationalen Forschungsprogramm: www.nfp52.ch